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Anis

Anis (Pimpinella anisum) ist ein Doldengewächs und vor allem für sein süß-aromatisches Lakritz-Aroma bekannt. Als Gewürz findet er Verwendung in Backwaren und Spirituosen (Ouzo, Pastis), doch Anis ist auch ein bewährtes Heilmittel. Er wirkt ähnlich wie Fenchel: Er beruhigt den Magen und hilft gegen Blähungen, und gleichzeitig fördert er die Schleimlösung bei Husten. Anis ist ein typischer Bestandteil von Stilltees, Baby-Bauchtees und Hustentees.

Wie wirkt Anis im Körper?

Anis enthält etwa 80?% trans-Anethol im ätherischen Öl – einen Wirkstoff, der entblähend, krampflösend und schleimlösend wirkt. Im Magen-Darm-Trakt entspannt Anis die Muskulatur und reduziert Gasansammlungen, wodurch Blähungen gemindert werden. Gleichzeitig fördert Anis in den Atemwegen die Bildung von dünnflüssigem Schleim und den Abtransport von Sekret, sodass Husten leichter fällt. Anis hat auch eine mild östrogenartige Wirkung: Es kann bei stillenden Müttern die Milchbildung unterstützen. Zudem wirkt Anisöl leicht antibakteriell und antifungal, was bei Erkältungen und Magenverstimmungen hilfreich sein kann.

Woran kann man einen Mangel erkennen?

Üblich ist Anis als Tee oder in Mischungen. Für Anis-Tee: 1–2 TL Anissamen anstoßen und mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, 10 Min ziehen lassen. Bei Blähungen trinkt man 2–3 Tassen täglich (Säuglinge bekommen etwas abgekühlten Tee über Fläschchen oder Löffel, indirekt auch über die stillende Mutter). Als Hustenmittel kombiniert man Anis oft mit Fenchel und Thymian. Wichtig: Immer die Samen leicht andrücken, damit das Öl sich löst. Anis kann auch gekaut werden (ähnlich Fenchel) zur Verdauungsförderung oder für frischen Atem. In der Stillzeit helfen 1–2 Tassen Anis-Fenchel-Kümmel-Tee täglich, um die Milchbildung sanft zu unterstützen.

Worauf sollte man achten?

Anis in normaler Verwendung (als Gewürz oder Tee) ist sehr verträglich. Bei manchen Menschen kann es – ähnlich wie andere Gewürze – allergische Reaktionen auslösen (Kreuzallergien z.B. mit Fenchel, Sellerie oder Beifuß sind selten möglich). Hochdosiertes Anisöl sollte nicht eigenmächtig eingenommen werden: In konzentrierter Form kann Anethol in großer Menge Übelkeit, Schläfrigkeit oder bei empfindlichen Personen sogar Krämpfe auslösen. Schwangere sollten größere Mengen Anis meiden, da die östrogenartigen Effekte in hohen Dosen theoretisch Wehen fördern könnten. In üblicher Teemenge ist Anis jedoch auch in der Schwangerschaft unproblematisch.

Kann Anis die Milchbildung fördern? Ja, Anis gilt – gemeinsam mit Fenchel und Kümmel – als milchfördernd. Diese Kräuter sind klassische Bestandteile von Stilltees. Die östrogenartigen Pflanzenstoffe im Anis können die Prolaktin-Ausschüttung leicht unterstützen. Wichtig aber: genug trinken und entspannen. 1–2 Tassen Stilltee mit Anis am Tag können helfen, aber Wunder darf man nicht erwarten – die Wirkung ist dezent.
Hilft Anis bei Husten? Ja, Anis ist ein bewährtes Hustenkraut. Seine Inhaltsstoffe lösen zähen Schleim und erleichtern das Abhusten. Deshalb findet man Anis in vielen Hustentees und sogar Hustensäften für Kinder. Er schmeckt mild und süßlich, was gerade Kindern entgegenkommt. Natürlich ersetzt Anis keinen Arztbesuch bei starkem Husten, aber bei Erkältungshusten kann Anistee Linderung bringen.
Gibt es Unterschiede zwischen Anis und Sternanis? Ja. Echter Anis (Pimpinella anisum) und Sternanis (Illicium verum) sind unterschiedliche Pflanzen. Beide enthalten Anethol und schmecken ähnlich, sind aber botanisch nicht verwandt. Sternanis kommt aus Asien und wird oft als preiswerter Ersatz verwendet. Die Wirkung ist vergleichbar (verdauungsfördernd, schleimlösend), allerdings sollte Sternanis bei Babys nicht verwendet werden (Verwechslungsgefahr mit giftigen Sternanis-Arten). Für Babys daher echten Anis nutzen.

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