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Curacaoschalen

Curacaoschalen sind die getrockneten Schalen der Bitterorange (Citrus aurantium), speziell der auf Curaçao beheimateten Varietät. Sie sind bekannt als Zutat im Curaçao-Likör (Triple Sec) und anderen Orangenlikören. Geschmacklich kombinieren sie frisches Zitrusaroma mit extremer Bitterkeit. Medizinisch werden Bitterorangenschalen ähnlich wie Apfelsinenschalen zur Verdauungsförderung eingesetzt – allerdings enthalten sie zusätzlich Synephrin, ein anregendes Alkaloid. Deshalb gelten sie als etwas „kräftiger“ und stimulierender als die milden Süßorangenschalen.

Wie wirken Curacaoschalen im Körper?

Bitterorangenschalen vereinen Bitterstoffe und Citrusöl mit dem Alkaloid Synephrin. Die Bitterstoffe steigern die Magensaft- und Gallensekretion und fördern so Appetit und Verdauung (ähnlich Apfelsinenschale, aber intensiver). Das ätherische Öl bringt ein herbes Orangenaroma und wirkt leicht krampflösend auf den Darm. Synephrin hingegen ähnelt Adrenalin: Es kann den Stoffwechsel und den Kreislauf anregen, was sich durch einen leicht erhöhten Puls oder Blutdruck bemerkbar machen kann. Durch diese Kombination wurden Bitterorangenschalen auch als natürliches „Stimulans“ und in Appetitzügler-Produkten verwendet – allerdings ist die Wirkung mild verglichen mit Medikamenten. Insgesamt unterstützen Curacaoschalen vor allem die Verdauung und wirken tonisierend.

Woran kann man einen Mangel erkennen?

In der Heilkunde nutzt man Bitterorangenschale meist als Bestandteil von Teemischungen oder Tinkturen. Ein reiner Bitterorangen-Tee ist sehr bitter: ca. 1 TL getrocknete Schale auf 250 ml heißes Wasser, 5–10 Minuten ziehen lassen. Man trinkt eine Tasse etwa 30 Min vor dem Essen, um den Appetit anzuregen. Für Verdauungszwecke nach dem Essen kann man auch 20–30 Tropfen einer Bittertinktur mit Bitterorangenschale einnehmen. In Likören werden Curacaoschalen in Alkohol mazeriert – der berühmte Curaçao-Likör dient dann sowohl dem Genuss als auch als kleiner Digestif. Wichtig: Nicht mit anderen stimulierenden Substanzen (z.B. Ephedrin, viel Koffein) kombinieren, um den Kreislauf nicht zu überreizen. Und auf qualitativ hochwertige, unbehandelte Schalen achten.

Worauf sollte man achten?

Durch den Synephrin-Gehalt ist bei Bitterorangenschalen etwas Vorsicht geboten. Menschen mit Bluthochdruck, Herzproblemen oder Schilddrüsenüberfunktion sollten hochdosierte Präparate damit meiden, da Synephrin Herzfrequenz und Blutdruck erhöhen kann. In der Vergangenheit wurden Bitterorangen-Extrakte als „Fatburner“ in Diätpillen genutzt – in Kombination mit Koffein traten dabei vereinzelt Herz-Kreislauf-Zwischenfälle (Herzrasen, Blutdruckkrisen) auf. Als Gewürz oder Likör-Zutat sind Curacaoschalen jedoch in üblichen Mengen unbedenklich. Wer sehr empfindlich auf Stimulanzien reagiert, sollte vielleicht abends keinen hochbitteren Orangenlikör trinken. Bei äußerlicher Anwendung (z.B. Bitterorangenöl in Kosmetik) ist zu beachten, dass Bestandteile bei Sonnenlicht Hautreizungen verursachen können (Photosensibilisierung). Insgesamt gilt: innerlich nur moderate Dosen, dann sind keine Nebenwirkungen zu erwarten.

Wirken Bitterorangenschalen tatsächlich beim Abnehmen? Bitterorangen-Extrakte wurden als Ephedrin-Ersatz in manchen Diätmitteln eingesetzt. Das Synephrin darin kann den Stoffwechsel etwas steigern und den Appetit dämpfen, aber die Effekte sind gering. Ein paar mehr Kalorien werden verbrannt, aber keine Wunder. Außerdem können bei hoher Dosis Nebenwirkungen wie Herzklopfen auftreten. Also: minimaler Effekt, Vorsicht bei hoher Einnahme, kein Ersatz für Diät und Sport.
Was ist der Unterschied zwischen Apfelsinenschalen und Curacaoschalen? Apfelsinenschalen stammen von süßen Orangen und sind mild – sie liefern Aroma und leichte Bitterstoffe. Curacaoschalen stammen von Bitterorangen und sind viel bitterer, mit Synephrin als Extra-Wirkstoff. Das heißt, Curacaoschalen wirken stärker verdauungsfördernd und leicht kreislaufanregend, während Apfelsinenschalen sehr sanft sind. Im Grunde sind Curacaoschalen die „kraftvollere“ Variante für Bitterfreunde.
Sind Bitterorangenschalen in Lebensmitteln unbedenklich? Ja, in den üblichen Mengen absolut. Orangenmarmelade oder ein Cocktail mit Triple Sec enthalten nur wenig – das ist kein Problem. Kritisch wären nur hohe Dosen (z.B. hochdosierte Kapseln oder dauernd literweise Bittertee). Für Gesunde ist der gelegentliche Genuss von Bitterorangenschale in Speisen/Getränken sicher. Wer Herzprobleme hat, sollte starke Konzentrate meiden, aber ein bisschen Bitterorange im Essen ist unbedenklich.

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Curacaoschalen

Kräuterbitter

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