Zimt ist eines der ältesten Gewürze und stammt von der Rinde tropischer Zimtbäume. Neben seinem beliebten Geschmack hat Zimt auch gesundheitliche Aspekte: Er regt die Verdauung an und wurde traditionell bei Erkältungen und Entzündungen eingesetzt. Moderne Studien untersuchen zudem die mögliche blutzuckersenkende Wirkung von Zimt bei Typ-2-Diabetes. Allerdings unterscheiden sich die Zimtsorten – Cassia-Zimt ist verbreitet und enthält mehr Cumarin, während Ceylon-Zimt als hochwertiger und cumarinärmer gilt.
Zimt enthält aktive Substanzen wie Zimtaldehyd, Eugenol und Polyphenole. Diese fördern die Verdauung, indem sie die Magenbewegung anregen und Gärungsprozesse im Darm hemmen – dadurch hilft Zimt gegen Blähungen und Völlegefühl. Zimtaldehyd wirkt zudem antimikrobiell (was u.a. zur traditionellen Konservierung von Speisen genutzt wurde). Studien weisen darauf hin, dass Zimt entzündungshemmende Effekte hat und bei Typ-2-Diabetes die Insulinwirkung verbessern könnte, wodurch der Blutzuckerspiegel leicht sinken kann. Diese metabolischen Effekte sind jedoch moderat und noch nicht endgültig bestätigt.
Als Gewürz wird Zimt in kleinen Mengen (Prisen bis wenige Gramm) verwendet und ist so unbedenklich. In der Forschung wurden teils 1–6 g Zimtpulver täglich eingesetzt, um Blutzucker und Cholesterin zu beeinflussen – solche Mengen sollten aber nur kurzfristig und in Absprache mit Ärzten eingenommen werden. Für einen verdauungsfördernden Zimttee kann man z.B. 1 Zimtstange oder ½ TL Zimtpulver mit heißem Wasser aufgießen und 5–10 Minuten ziehen lassen. Wichtig: Bei regelmäßiger Verwendung größerer Mengen lieber Ceylon-Zimt wählen, um die Cumarinaufnahme gering zu halten.
Beim Verzehr größerer Zimtmengen ist Vorsicht geboten: Insbesondere Cassia-Zimt enthält natürliches Cumarin, das in hoher Dosis leberschädigend sein kann. Die Behörden empfehlen, nicht regelmäßig sehr große Zimtportionen zu konsumieren – z.B. sollte man keine „Zimt-Challenge“ mit Löffeln voll Zimt machen. Wer viel Zimt nutzt, sollte auf Ceylon-Zimt zurückgreifen, da dieser deutlich weniger Cumarin enthält. Personen mit Zimtallergie oder empfindlicher Mundschleimhaut können auf Zimt mit Reizungen reagieren (z.B. brennendes Gefühl). Zimt kann zwar den Blutzucker leicht senken, ersetzt aber keine Diabetes-Medikation – daher bei Diabetes die Anwendung immer ärztlich absprechen.
Kann Zimt den Blutzucker senken? Einige Studien legen nahe, dass Zimt-Extrakte oder größere Mengen Zimtpulver (einige Gramm täglich) bei Typ-2-Diabetikern den Nüchternblutzucker und die Blutfette geringfügig verbessern können. Allerdings ist die Wirkung individuell unterschiedlich und ersetzt keine Medikamente. Zimt kann als unterstützende Maßnahme gesehen werden, aber jeder Einsatz bei Diabetes sollte ärztlich besprochen werden.
Welcher Zimt ist gesünder – Cassia oder Ceylon? Ceylon-Zimt (Cinnamomum verum) gilt als bessere Wahl für häufigen Verzehr, da er viel weniger Cumarin enthält als der günstigere Cassia-Zimt. Geschmacklich ist Ceylon feiner und milder. Cassia-Zimt ist nicht „ungesund“, aber wer sehr viel Zimt isst (täglich > 1 g), sollte lieber Ceylon verwenden, um die Cumarinaufnahme gering zu halten.
Hat Zimt Nebenwirkungen? In normaler Gewürz-Menge praktisch keine. Wer allerdings extrem viel Zimt zu sich nimmt oder hochdosierte Kapseln einnimmt, könnte Kopfschmerzen, Schwindel oder veränderte Leberwerte bekommen – das liegt am Cumarin. Manche reagieren auch allergisch (z.B. Zimt in Zahnpasta kann bei Empfindlichen zu Schleimhautreizung führen). Im Allgemeinen ist Zimt aber sehr gut verträglich in üblicher Menge.