Zitwerwurzel, auch Weißer Ingwer oder Zedoarwurzel (Curcuma zedoaria) genannt, ist die getrocknete Wurzel einer Ingwerart. Sie vereint scharfe und bittere Komponenten und findet in der Naturheilkunde bei Verdauungsbeschwerden Verwendung. Zitwerwurzel war Bestandteil des traditionellen „Schwedenbitters“ und gilt als Magenmittel, das Blähungen lindern und Krämpfe lösen soll.
Zitwerwurzel enthält ätherische Öle und Bitterstoffe, die den Gallenfluss und die Sekretion von Verdauungsenzymen anregen. Dadurch fördert sie die Fettverdauung und lindert Völlegefühl oder Blähungen. Die Inhaltsstoffe wirken zudem krampflösend auf die Magen-Darm-Muskulatur und zeigen in Laborstudien entzündungshemmende und fungizide Eigenschaften. In der traditionellen asiatischen Medizin wird Zitwerwurzel darüber hinaus bei Menstruationsbeschwerden und Hautleiden eingesetzt.
Zitwerwurzel ist hierzulande meist als Bestandteil von Kräuterbitter-Mischungen oder in Pulverform erhältlich. Eine mögliche Teezubereitung: 1 g grob geschnittene Wurzel mit 200 ml siedendem Wasser übergießen und 5–10 Minuten ziehen lassen. Üblicher ist jedoch die Verwendung als Tinktur oder in Likören – beispielsweise in Magenbittern oder Aperitifs. Aufgrund der Schärfe und Bitterkeit sollte man die Dosierung niedrig halten (z. B. 1–2 Tassen Tee oder 10–20 Tropfen Tinktur täglich).
Zitwerwurzel sollte während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden, da hoch dosierte Extrakte eventuell menstruationsfördernd wirken könnten. Menschen mit Gallensteinen oder Gallenwegsproblemen sollten vor der Einnahme Rücksprache mit einem Arzt halten, da die Wurzel den Gallenfluss anregt. In üblichen Dosierungen gelten Zubereitungen der Zitwerwurzel als sicher und gut verträglich; in sehr hohen Mengen könnten jedoch Magenreizungen oder Schwindel auftreten. Wie bei allen Bittermitteln gilt: mit kleinen Mengen beginnen, um die Verträglichkeit zu prüfen.
Ist Zitwer das gleiche wie Ingwer? Zitwerwurzel gehört zwar zur Ingwerfamilie, ist aber nicht identisch mit dem Kücheningwer. Sie wird manchmal als „weißer Ingwer“ bezeichnet, hat aber einen deutlich bittereren Geschmack und andere Inhaltsstoffe. In der Küche findet Zitwer kaum Verwendung – hauptsächlich nutzt man sie in Kräuterlikören oder der Heilkunde.
Wofür wird Zitwerwurzel angewendet? Hauptsächlich zur Verdauungsförderung – etwa bei Blähungen, Völlegefühl oder nach schweren Mahlzeiten. In der traditionellen asiatischen Medizin setzt man sie auch bei Entzündungen, Menstruationsbeschwerden und Hautproblemen ein. Ihr Haupteinsatzgebiet ist aber die Verdauung, meist in Form von Kräuterbitter oder Tee.
Gibt es Nebenwirkungen bei Zitwerwurzel? Im Allgemeinen ist Zitwerwurzel gut verträglich. Durch die Bitter- und Scharfstoffe kann sie in sehr hoher Dosis allerdings Magen und Darm reizen – mögliche Symptome wären Übelkeit oder Bauchschmerzen. Schwangere sollten verzichten, da sie möglicherweise wehenauslösend wirkt. Wechselwirkungen mit Medikamenten sind keine bekannt.